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Nach meinem Besuch der Aldwych Station im Rahmen von Hidden London, habe ich mir nun die Down Street Station angeschaut. Geworben wird mit der vielversprechenden Überschrift „Churchill’s secret station“. Das weckte bei mir natürlich einige Erwartungen.
Der Treffpunkt der Tour war, etwas ungewöhnlich und versteckt am Yarmouth Pl in einem Bürogebäude. Hier wurde die Gruppe zunächst über den Ablauf der Tour informiert, mit Taschenlampen ausgestattet und mit etwas Basiswissen versorgt.
Danach ging es auf einem kleinen Fußmarsch bis zur Down Street. Von außen ist deutlich zu erkennen, dass es sich bei dem Gebäude um eine ehemalige Tube-Station handelt. Trotz der recht zentralen Lage an der Hauptstraße (Piccadilly) fällt die Station einem beim Vorbeigehen nicht wirklich auf.
Viele Touristen strömen zwar entlang der Straße vom Green Park in Richtung Hyde Park, den Weg in den die Down Street findet jedoch kaum jemand.
Das war auch schon in der 1930er Jahren so als die Station eröffnet und bald darauf mangels Nutzern wieder geschlossen wurde.
Down Street Station – geheime Zentrale im zweiten Weltkrieg
Down Street war ursprünglich eine normale Tube Station der Piccadilly Line und so fahren auch heute noch an beiden Seiten des Bahnsteigs die Züge vorbei. Aufgrund der versteckten Lage wurde sie aber schon bald wieder geschlossen und bekam im zweiten Weltkrieg eine besondere Bedeutung als Zentrale für das REC (Railway Executive Committee). Das REC sollte die Aktivitäten der verschiedenen Eisenbahngesellschaften in England koordinieren. Daher kam ihm im zweiten Weltkrieg eine besondere Bedeutung zu.
Die gesamte Station inklusive der Zugangstunnel wurde komplett umgebaut, um einen sicheren Ort vor den Bomben der Deutschen zu bieten.
Die Sicherheitsschleusen und Büros lassen sich heute nur noch im Ansatz erkennen. Dafür geben die Guides einen guten Einblick in die Nutzung der Station während des Krieges. An vielen Stellen gibt es auch Bilder aus Kriegszeiten.
Interessant ist vor allen Dingen der noch heute erkennbare Umbau der Bahnsteige. Im Prinzip wurde der gesamte Bereich der Bahnsteige durch Wände von den Gleisen getrennt und überbaut. So sind die vielen einzelnen Räume (Büros, Schlafbereiche, Küche und Kantine) noch heute gut zu erkennen, auch wenn sie leer sind. Die vielen Fotos auf dem Rundgang helfen, sich eine gute Vorstellung von der Station in der Zeit des Krieges zu machen.
Authentisch wird die Tour durch das regelmäßige Kommando „Licht aus“, wenn wieder einmal ein Zug hinter der dünnen Wand vorbei fährt. Schließlich sollen die Fahrer durch das Licht im ansonsten dunklen Tunnel nicht irritiert werden.
Greifbar und anschaulich wird die Tour vor allen Dingen durch die engagierten und freundlichen Guides von Hidden London. Denn ein großer Teil der Tour führt durch die dunklen Räume am Bahnsteig, die nur durch den Schein der Taschenlampen erleuchtet werden.
Wer sich nicht gerne im dunklen und engen Räumen aufhält, sollte nicht an dieser Tour teilnehmen. Besonders für Geschichtsinteressierte ist die Führung sicherlich spannend.
Auch wenn ich es mir anders vorgestellt habe, hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt.
Hidden London: Churchill‘s geheime Station?
Ach ja, da war ja noch was: Churchill.
Der hatte vielleicht ein geheimes Büro in den Zugangstunneln der Station. Vielleicht.
Die Churchill War Rooms wurden 1940 umgebaut um dem Blitzkrieg standhalten zu können. Zu gleicher Zeit wurde aber auch das besagte Büro errichtet. Vermutlich wurde es nie genutzt, da kurz nach Fertigstellung des Büros auch die Befestigung der War Rooms abgeschlossen wurde. So musste das Büro also nie genutzt werden. Zumindest gibt es dafür keine Hinweise.
So dient das Thema wohl auch mehr als Aufreißer um die Tour etwas attraktiver klingen zu lassen. Dabei ist das eigentlich gar nicht nötig, denn es gibt auch so genug spannende Fakten zu erleben.
Über Hidden London
Hidden London ist das exklusive Programm des London Transport Museums für Touren und Veranstaltungen an stillgelegten Bahnhöfen und geheimen Orten in ganz London. Ihr werdet von erfahrenen Guides durch die verschiedenen Angebote geführt. Hier erfahrt ihr aus erster Hand ungewöhnliche und wenig bekannte Geschichten rund um die abwechslungsreiche Geschichte der Stationen und Orte. Die Gruppengröße ist stets sehr begrenzt, sodass ihr in Ruhe die jeweiligen Orte erkunden könnt. Alle Führungen sind ausschließlich auf Englisch.
Die Angebote sind zeitlich begrenzt und daher nicht das ganze Jahr über verfügbar. Schaut einfach regelmäßig auf der Seite des London Transport Museums vorbei oder abonniert den Newsletter.