aktualisiert am 09/11/2022 von Patrick
Einmal mit der neuen Elizabeth Line in Rekordzeit quer durch London. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die neue Londoner U-Bahn Linie (ehemals Crossrail) nun endlich eröffnet. Da musste ich direkt für einen Test nach London.
Über die Elizabeth Line
Ursprünglich als Crossrail gestartet, wurde das Projekt vor einiger Zeit in Elizabeth Line umbenannt. Natürlich zu Ehren der englischen Königin Elizabeth und passend zum 70. Thronjubiläum nach 13 Jahren Bauzeit im Mai 2022 eröffnet. Die komplette Fertigstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant. Dann soll der Bau der Superlative mit 10 neuen Stationen und 42 Tunneln beendet sein. Mit geschätzten Kosten von 19 Millarden Pfund bringt die neue U-Bahn Linie rund 1,5 Millionen Menschen in einen 45 Minuten Radius an die City.
Routen
Noch ist das gesamte noch nicht beendet und nur das Herzstück der geplanten Routen eröffnet worden. Nach endgültiger Fertigstellung kann man dann einmal vom Flughafen London Heathrow im Westen quer durch die Stadt bis in den Osten Londons fahren.
Züge
Höher, schneller, breiter ist hier das Motto: Die neuen, modernen Züge, sind größer und damit deutlich geräumiger als alle Anderen. Aufgrund ihrer Größe können sie aber nur in den neuen, breiteren, Tunneln der Elizabeth Line fahren. Mit fast 100 km/h rasen sie durch die neuen gegrabenen Tunnel und halbieren auf einigen Strecken die Fahrtzeiten.
Neben den bekannten Sitzplätzen am Rand gibt es nun auch Sitzgruppen und natürlich noch ausreichend Platz für Stehplätze.
Bahnhöfe und Bahnsteige
Es wurden eigens neue Bahnhöfe gebaut, wie z.B. Canary Wharf. An bestehenden Stationen wurden aber ebenfalls neue Bahnsteige eigens für die Elizabeth Line angelegt.
Am Bahnsteigrand befindet sich immer eine Abtrennung zum Gleis. Die eingebauten Türen öffnen sich nur wenn ein Zug dahintersteht. Der Zug muss also immer an der genau richtigen Stellen stoppen, damit die Türen von Zug und Bahnsteig synchron sind.
Man merkt deutlich das hier deutlich geräumiger gebaut wurde. Enge und stickige Bahnsteige und Bahnhöfe gibt es hier nicht. Alles ist möglichst luftig und großzügig gebaut wurden. Ein absoluter Fortschritt.
Mein Erfahrungsbericht zur Fahrt mit der Elizabeth Line
Vom City Airport kommend, bin ich ab Canary Wharf bis Paddington Station gefahren. Also einmal vom Osten Londons quer durch die City bis Paddington im Westen.
Der City Airport wird leider nicht direkt an die Elizabeth Line angebunden, sondern man muss zunächst ein Stück mit der DLR fahren.
Der Bahnhof in Canary Wharf ist extra für die neue Linie gebaut worden und daher entsprechend modern und geräumig. Morgens wurde der Bahnhof bereits von vielen Pendler in Richtung des Londoner Finanzviertels genutzt.
Meine Fahrt ging aber in die entgegengesetzte Richtung.
Am Bahnsteig fallen direkt die Abtrennungen zwischen Strecke und Bahnsteig auf. So kenne ich dies nur von der Station für die Jubilee Line. Die gleichnamige Station liegt aber auf der anderen Seite des Finanzviertels.
Der Zug war trotzt rush hour noch relativ leer und wurde auf der knapp 25 minütigen Fahrt bis Paddington auch nicht wirklich voll. Das war schon mal sehr angenehm. Unterwegs hält der Zug nur an ein paar wichtigen Station wie Liverpool Street und Tottenham Court Road (war bei meiner Fahrt noch nicht eröffnet).
Die modernen und neu gestalten Waggons waren ebenfalls sehr angenehm. Die 4er Sitzgruppen lockern das sonst eher schlauchförmiger Design deutlich auf. Zusätzlich sind alle Waggons miteinander verbunden und man kann quasi durch den ganzen Zug laufen.
In so einer kurzen Zeit quer durch die Stadt, wird euch mit den anderen Linien nicht gelingen. Da würde die Fahrt aufgrund der Umstiege mindestens doppelt so lang dauern.
Seit November 2022 kann man nun auch bis zum Flughafen London Heathrow durchfahren.
Alles in allem bin ich sehr positiv überrascht. Die lange Bauzeit hat sich gelohnt.
2 Kommentare
Anfang April werde ich da sein und freue mich auch schon auf den ersten Test.
Man sollte zusätzlich erwähnen, dass die Züge sehr leise sind und vor allem klimatisiert, was bei der Tube, soweit ich weiß, nicht der Fall ist. Alles in allem ein sehr angenehmes Fahrerlebnis.