aktualisiert am 02/11/2022 von Patrick
London ist eine der dynamischsten und kulturell vielfältigsten Städte Europas.
Selbst für erfahrene London Besucher ist dies manchmal ein wenig verwirrend. Deshalb hier zunächst ein kurzer Überblick über die wichtigsten Daten zu London.
London Währung, Lage, Einwohner
Lage: Im Südosten Englands gelegen, erstreckt sich London, die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, westlich des Nullmeridians.
Uhrzeit: Zeitzone (GMT), immer eine Stunde hinter Deutschland
Fläche: 1572 km²
Einwohner: 8,8 Mio (steigend), rund 30% der Londoner sind Einwanderer
Besucher: jedes Jahr kommen knapp 27 Millionen Besucher in der Stadt
Landesvorwahl: 0044
Währung: Britisches Pfund (£, GBP) (Tipps zum Geld wechseln)
Wetter: Entgegen der allgemeinen Annahme regnet es in London eigentlich eher weniger als in Deutschland
Anreise: Mit dem Flugzeug über einen der fünf Flughäfen oder mit dem Zug. Wer mit dem Auto anreisen will kann ab von Calais den Eurotunnel nutzen oder von Dünkirchen mit der Fähre fahren.
Einreise: ab Oktober 2021 nur noch mit gültigen Reisepass! Ein normaler Personalausweis reicht nicht mehr.
Daten London – Historisch
Antike
London zu Zeiter der RömerAuf dem heutigen Stadtgebiet stand einst eine kleine und unbedeutende keltische Siedlung. Etwa um die Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde sie von den Römern eingenommen und „Londinium“ getauft. Die römischen Siedler bauten eine Brücke über die Themse und nutzten das Lager für die Verschiffung von Mineralien und landwirtschaftlichen Produkten. Unter Kaiser Septimius Severus (146–211) entwickelte sich Londinium schnell zum Handelszentrum der römischen Provinz „Britannia superior“. Im Jahre 61 n. Chr. zerstörten die Briten, angeführt von Königin Boudicca (30-61), die Siedlung.
Nach deren Wiederaufbau wurden im 2. Jahrhundert n. Chr. schützende Wallanlagen um die Stadt errichtet. Dennoch büßte sie ihre bedeutende Rolle nach dem Abzug der Römer im Jahre 410 vorübergehend ein. Während der Herrschaft der Dänen verwaisten weite Teile Londons.
Mittelalter
London im MittelalterIm Jahre 886 nahmen die Sachsen unter der Führung von König Alfred dem Großen (848–899) die Stadt ein, die seit dem 7. Jahrhundert unter dem Namen „Lundenevic“ Hauptstadt der Könige von Essex war.
1066 nahmen die Normannen die Stadt ein. Wilhelm I. (1027–1087) ließ sich nach der siegreichen Schlacht von Hastings als erster König in der Westminster Abbey krönen und bestätigte die besonderen Rechte Londons. In der Folgezeit strebte die Stadt wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit an.
1192 wählten die Einwohner ihr erstes eigenes Stadtoberhaupt, ab 1351 auch einen eigenen Stadtrat. Bis Ende des 14. Jahrhunderts durfte der regierende Monarch das freie und selbst verwaltete London nur mit einer gesonderten Genehmigung betreten. Die Entwicklung der Stadt lag überwiegend in den Händen einer Oberschicht von Kaufleuten, die den englischen Aussenhandel als Mitglieder der Hanse (Stallhof) ausbauten.
Im Rosenkrieg hielt die Stadt zur Partei der Yorks, der 1485 mit der Krönung von Henry Tudor als Heinrich VII. zu Ende ging. Vor 1535 war fast die Hälfte der Fläche Londons im Besitz von Klöstern. Während der Reformation wurden sämtliche Klöster aufgehoben und ihr Besitz fiel bis 1538 an die Stadt oder an die Krone.
Neuzeit
London in der NeuzeitLondon musste in seiner wechselvollen Geschichte viele Rückschläge hinnehmen. Nachdem im 16. Jahrhundert die Gründung der ersten großen Handelskompanien und der ersten Warenbörse (1570) den wirtschaftlichen Aufstieg vorangetrieben hatte, wurde die Stadt 1664 und 1665 von einer verheerenden Pestwelle („Great Plague“) heimgesucht, die über 70.000 Menschenleben forderte. Im September 1666 verwüstete eine Feuerkatastrophe große Teile der Altstadt. Etwa 13.000 Häuser und 89 Kirchen fielen den Flammen zum Opfer. Nach dem „Großen Brand von London“ wurde London in erster Linie nach Entwürfen des Architekten Sir Christopher Wren (1632–1723) wiederaufgebaut. Das Stadtgebiet entwickelte sich weiter nach Westen – in Richtung der Gemeinden Kensington und Chelsea. In den Bezirken am westlichen Stadtrand von London entstanden in der Folgezeit große Plätze, wie die in „Berkeley“, „Grosvenor“ und „Hanover“. Zudem wurden Wasserversorgungsanlagen und Abwassersysteme installiert und die Straßen gepflastert.
Zwischen 1675 und 1711 schuf Christopher Wren sein Hauptwerk, die „St. Paul’s Cathedral“ mit ihrer 110 Meter hohen Kuppel. Ende des 17. Jahrhunderts wurde auch Soho mit seinem rechtwinkligen Straßennetz und dem „Soho Square“ angelegt. Ein weiteres städtisches Viertel entstand in Westminster. Während des 19. Jahrhunderts wuchs London rapide und errang während des viktorianischen Zeitalters große Bedeutung als Hauptstadt des British Empires. 1851 ist London laut Volkszählung mit 2.651.939 Einwohnern die größte Stadt Europas und das Zentrum der industrialisierten Welt. Hier findet die erste Weltausstellung statt.
Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges, vor allem 1940 und 1941, erlitt London insbesondere in Industriegebieten schwere Zerstörungen durch Angriffe der deutschen Luftwaffe. Diese Bombardements gingen mit dem Namen „the blitz“ in die Geschichte der Stadt ein. Viele Kinder wurden in dieser Zeit bei Familien im Umland evakuiert. Auch die Brechung der Moral der Bevölkerung war ein Ziel. Besonders starken Terror verbreitete die V1-Rakete. Zerstörte Gebäude wurden nach dem Krieg überwiegend durch moderne Bauten ersetzt.
Millennium
Seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 galt auch London, vor allem wegen des Einsatzes britischer Truppen an der Seite der US-Army im Irak, als Ziel möglicher Anschläge islamistischer Terroristen. Am 7. Juli 2005 kam es in der britischen Hauptstadt schließlich zu vier Bombenanschlägen in drei U-Bahn-Zügen und einem Bus. Die Polizei und die englische Regierung gingen davon aus, dass die Täter aller Wahrscheinlichkeit nach dem Umkreis der islamistischen Terror-Organisation Al-Qaida zuzurechnen sind und britische Staatsbürger mit pakistanischen Wurzeln waren („Homegrown terrorists“). Die Anschläge forderten 56 Todesopfer und mehr als 700 Verletzte.
Zahlen und Fakten
London ist die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und liegt an der Themse in Südostengland auf der Insel Großbritannien. In der Stadt leben knapp 8,8 Millionen Menschen, davon etwa 2,7 Millionen in den 13 Stadtbezirken von Inner London, in der Agglomeration 12.599.561 (Stand jeweils 1. Januar 2005). Das heutige Verwaltungsgebiet mit den Stadtbezirken entstand am 1. April 1965 mit der Gründung von Greater London.
London ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt (Weltstadt). In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten, Hochschulen, Theater und Museen.
Das Stadtgebiet von Greater London, welches in Inner- und Outer London unterteilt ist, gliedert sich in die City of London und weitere insgesamt 32 Stadtbezirke („London boroughs“), darunter auch die City of Westminster.
London ist Sitz der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO).
Oft wird London als Stadt bezeichnet. Genaugenommen sind es aber 32 Verwaltungsgebiete, die sich in die Bereiche “ Inner London “ und “ Outer London “ gliedern.
Inner London bestehet aus den 12 Verwaltungseinheiten Camden, Islington, Hackney, Tower Hamlets, Greenwich, Lewisham, Southwark, Lambeth, Wandsworth, Hammersmith, Kensington and Chelsea und Westminster.
Des weiteren die weitgehend unabhängige City of London. Da es in London keine allumfassende Administration gibt, untersteht die Metropolitan Police dem Innenministerium. Sie ist sowohl für die 12 inneren als auch die 22 äusseren Bezirke zuständig, nicht aber für die City of London. In diesem 2,74 Quadratkilometer umfassenden Bereich wird eine eigene Polizeigruppe unterhalten und der Bezirk verfügt über eine unabhängige Selbstverwaltung.
Der gesamte Bereich „Greater London“ umfasst 1.579 km², wovon allein 80 km² auf die Parks entfallen. Im Ballungsraum und den „New Towns“ wohnen mittlerweile ca. 20 Mio Menschen . Im Bezirk City of London wohnen heutzutage nicht einmal mehr 5.000 Menschen (1801 noch 130.000). Die Bevölkerungsdichte liegt im Durchschnitt bei 4.600 Einwohner/km². Die Bevölkerung teilt sich in 5,5 Mio. Weisse, 400.000 Inder, Pakistani und Bengladeschi, 370.000 Westinder und Afrikaner, 220.000 Bewohner anderer Volksgruppen, die zusammen laut einer Zählung 147 verschiedene Sprachen sprechen.
Daten London – Verkehr
London zählt 5 Flughäfen (Heathrow, Gatwick, City of London Airport, Stansted und Luton). Heathrow gilt mit ca. 350.000 Starts und Landungen als Europas größter Flughafen. Die Anreise mit dem Flugzeug ist von Deutschland aus sicher die bequemste Alternative. Das Bahnnetz der Stadt ist schon fast ein organisatorisches Wunder. Es gibt ca 800 Bahnhöfe von denen alleine über 270 als U-Bahnhöfe gelten. Das U-Bahnnetz hat zusammengerechnet eine Länge von über 400 Km. Von den weltweit bekannten roten Omnibussen verkehren ca. 8.000 und als Taxiunternehmer muss man sich einer sehr großen Konkurrenz stellen. Es gibt ca. 8.000 Taxis.
Wer mehr wissen will findet bei Wikipedia umfangreiche Informationen.
Schaut euch auch meinen Beitrag zu „24 Fakten, die London noch interessanter machen“ an!